Warum gibt es die Spirituelle Tankstelle?

Die zumeist ehrenamtliche Tätigkeit in Notfallseelsorge und Krisenintervention fordert viel von den Aktiven. Wer sich dennoch engagiert, benötigt eine hohe „intrinsische“ Motivation und muss sich weitgehend freimachen von Ideen irgendeiner Art von „Vergütung“ oder Belohnung“ für das Geleistete. Was zur eigenen Vergewisserung und Stabilisierung der Motivation dienen kann, ist neben Aus- und Fortbildung vielleicht auch eine spirituell fundamentierte „Weggemeinschaft“, in der wir die uns wichtige Dinge, Fragen und Probleme auch mal vor Gott zu bringen und ihm vor die Füße werfen können.

Wie läuft die Spirituelle Tankstelle ab?

Durch die Erfahrungen in der Notfallseelsorge/Krisenintervention ändern sich im Lauf der Jahre die eigenen spirituellen, also religiösen Bedürfnisse wie auch mancher Glaubenssatz. Oft gibt es dann kein Zurück mehr, was aber kein Verlust, sondern eine Bereicherung für das eigene Leben sein kann. Darum gestalten Notfallseelsorger und Notfallseelsorgerinnen eine Andacht für andere Notfallseelsorger. Wir tun das also für uns selbst. Damit fühlt und spürt jeder: Ich bin nicht allein unterwegs.

Wo und wann gibt es Spirituelle Tankstellen?

Spirituelle Tankstelle ist an jedem  dritten Mittwoch im Monat um 19:00 Uhr an wechselnden Orten. Danach bleiben wir noch eine Weile in einer nahe gelegenen Gaststätte zusammen.

Wer organisiert die Spirituelle Tankstelle?

Die Spirituelle Tankstelle  eine Initiative zur Entwicklung einer eigenständigen Spiritualität der Notfallseelsorge in Hessen. Mehr findest du auf der Internetseite www.spirituelle-tankstelle.de

Wo kommt neue Energie her?

Du kannst Kraft schöpfen

Kraft sammeln und sich selbst wieder stärken. Wenn du Deine Aufgabe unterbrichst, sammelst du neue Kraft.

Zurückschauen unterstützt das Auftanken. Eine Wegstrecke liegt hinter dir. „Ich habe etwas erreicht und geschaffen.“ Solche Rückblicke zeigen dir etwas von Deiner Wirksamkeit im Großen und Kleinen.

Da sein in der Pause sammelt neue Kraft. Schließ die Augen und spür den Bodenkontakt. Folge der Atmung und stell dir etwas angenehmes vor. Nutze solche kleinen Übungen, um deinen Alltag mit vielen Zielen und Aufgaben zu unterbrechen. 

Die gesammelte Kraft einteilen. Für dich lautet die spannende Frage ist: Wieviel Energie habe ich getankt? Teile sie ein – für die großen und die kleinen Aufgaben. 

Du kannst geistlich auftanken

Die Seele braucht Kraft. 

Du kannst alles, was Kraft kostet, loslassen und ablegen. Den Ballast des Lebens trägt jemand anders oder er bleibt bis auf weiteres liegen. Geistliches Auftanken ist wie eine kleine Gymnastik: einfache Übungen helfen dabei.

Der Spiegel am Morgen. Begrüße dich selbst. Jetzt darfst du dich freuen, dass du da bist, ja sogar einmalig bist. Du darfst dich zwei Zentimeter größer machen, Du stehst auf den Zehenspitzen. 

Am Mittag steht die Sonne am höchsten. Der Berg ist geschafft und es gibt eine Ruhebank zum Langmachen. Ein vertrauter Ort und der Wechsel der Perspektive dabei. Die nächsten zehn Minuten sind wir getragen und gehen auf Empfang – hin zu dem Wesentlichen.

Am Abend gehst du in die Nachlese des Tages. Du machst eine innere Notiz von dem Besonderen des Tages. Luthers Abendsegen setzt einen hilfreichen Rahmen: 

 



Der einzige Mensch, der sich vernünftig 

benimmt, ist mein Schneider. Er nimmt 

jedes Mal neu Maß, wenn er mich trifft, 

während alle anderen immer die alten 

Maßstäbe anlegen in der Meinung, 

sie passten mir auch heute noch. 

(George Bernard Shaw)

Ich danke dir, mein himmlischer Vater, durch Jesus Christus, deinen lieben Sohn, dass du mich diesen Tag gnädiglich behütet hast, und bitte dich, du wollest mir vergeben alle meine Sünde, wo ich Unrecht getan habe, und mich diese Nacht auch gnädiglich behüten. Denn ich befehle mich, meinen Leib und Seele und alles in deine Hände. Dein heiliger Engel sei mit mir, dass der böse Feind keine Macht an mir finde.