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Resonanz mit elementarem Ursprung

An der Quelle des Lebens - Die Maitequelle in 1600 Metern Höhe

 

 

Diese Quelle hat mich überrascht. Auf einer Wanderung in bewaldeter Höhe zwischen Pragser Wildsee und Prags liegt ein See. Klar, ohne jede erkennbare Fließbewegung, ohne Oberflächenbewuchs, spiegelt das Wasser die Bergwelt und die Bäume am Saum. Kleine Fische und Insekten leben hier.

Das besondere an dem See: Es ist ein Quellsee. Er entsteht durch unterirdische Quellen in einem Gebiet von etwa 200 x 100 Metern. Das Wasser schiebt sich durch das Gestein der umliegenden Berge und tritt hier aus. Die Maite Quelle. Sie „schüttet“ aus dem Gestein 350 Liter in der Sekunde, soviel wie ein ganzer Tankwagen, in der Minute. Und das in aller Stille und Ruhe in den Quellsee.

Das Gestein hat seine Mineralien an das Wasser abgegeben.  Außerdem hat das Gestein das Wasser von Sanden und Vegetation gefiltert. Diese doppelte Wirkung ist hier zu spüren. Sie geschieht lautlos.

Klarheit und Ruhe erreichen mich, und ich verweile staunend an der Bank. Das Wasser zieht mich an und ich bade meine müden Füße vorsichtig, beachte die Verletzbarkeit dieses klaren Elements an seinem Ursprung.

Hier beginnt das Leben. In dem See leben kleine Fische. Am Saum finden kleine Pflanzen ihre Energie. In der Quellfläche wachsen Bäume. Mich beeindruckt, dass diese Quelle konstant und unabhängig von Regen und Trockenheit im Winter, im Frühjahr mit Schneeschmelze und im Sommer – ihr Wasser „schüttet“. Tatsächlich lässt sie das Wasser aus dem Boden des Sees aufsteigen. Beim genauen Beobachten ist dieses leise Geschehen zu sehen. 

Welche Konstanz und Verlässlichkeit!

Diese Stelle des Ursprungs gibt mir Kraft und Pause ohne jedes meines Zutuns. 

Hinter dem See wird das Wasser zum Bach, und der Lauf durch die Welt bestimmt den Weg. Bäume liegen quer, Wege kreuzen, und Steine werden geschliffen. Ich bin nach der Unterbrechung wieder mitten drin.

 

Bernhard von Clairvaux (1090-1153)

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