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Resonanzen im Lebensraum Wald

Der gute und energiereiche Ort

 

Der Wald ist für die Mitarbeitende der Notfallseelsorge ein besonderer Ort. Der Wald ist für Anke Krause, Mitarbeiterin der Notfallseeelsorge, ein Lebensraum. Dieser Raum ändert sich ständig, in seinen Farben, mit seinem Geruch, in der Form der Bäume. Dieser Raum ist in Bewegung. Es ist ein Fließen, das Anke dem Wald zuschreibt. In dieses Fließen begibt sie sich beim Besuch mit ihrer Hündin. 

Der Wald – ihr guter und energiereicher Ort - liegt südlich der Startbahn West. Diese ist zurzeit gesperrt. Große Baumriesen mit einem Durchmesser von mehr als 3 Metern liegen seit Jahren im Boden Bestimmt sind sie 400-500 Jahre alt. Neues Leben bestimmen ihre Oberflächen: Moos, Insekten, Pilze und neue Büsche trieben aus dem alten Holz: „Der Baum lebt doch, auch wenn es zunächst anders aussieht. Ich liebe es!“ , Anke.  Andere Bäume stehen mächtig, geprägt durch einen Blitzschlag -  auch geschwächt. Ausgehöhlt und doch lebendig. Dieser Ort ist in Bewegung und verändert sich ganz ganz langsam. Er nimmt mich und Anke mit. Wir werden ein Teil des besonderen Raums. Unser Weg hat eine Richtung und an unterschiedlichen Stellen zeigt mir Anke ihre Beobachtungen. Es sind Stellen, an denen die Grenze zwischen Leben und Tod aufgehoben scheint. Hier geht Leben weiter. Die Zeitschiene von Jahren, Monaten und Wochen ist hier anders getaktet. Die Jahreszeiten sind der Rhythmus der Veränderung. Wie Gezeiten schieben sie sich über die Lebewesen dieses Raums. Wir sprechen über die Blätter: Sind sie vom letzten Herbst oder in den letzten Tagen gefallen? 

Besondere Lebewesen sind diese Pflanzen in dem Lebensraum Wald: in einer Symbiose, angelegt auf Gegenseitigkeit, leben sie sehr sehr lange. In unserem Gespräch – vielleicht weil wir gerade hier an diesem Ort sind - kommen wir auf Gott zu sprechen. „Ja, hier kann er den Menschen nahe sein und ist für mich da.“ Welche große Gewissheit!!   Überhaupt sei hier ein Ort, wo man gut über die nicht sichtbaren Dinge reden kann. Hier kann Anke viele Dinge mit sich selbst und mit Gott ausmachen. „Hier in diesem Wald finde ich ganz andere Gedanken, als zu Hause, wo die Mauern mich davon abhalten.“ Das Leben in diesem Wald weist für Anke über das normale Denken, Fühlen und Tun hinaus.

Besonderes Licht, besonderer Duft von Vergänglichkeit und auch frischen Aromen macht diesen Ort zu einem besonderen Erlebnisraum. Die Mitarbeiterin reicht mir gepflückte Pilze. „Nimm mit, ein Stück Wald für den Teller heute Abend.“ Danke

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Kommentare: 1
  • #1

    Hans A. Genthe (Dienstag, 06 Oktober 2020 23:15)

    Ich teste jetzt mal die Kommentarfunktion. Ein sehr beeindruckendes Erlebnis im Wald.